Mehrsprachigkeit an der Diplomatischen Akademie Wien

Die Ausbildung zur Mehrsprachigkeit an der DA Wien hat eine lange Tradition. Sie geht auf Kaiserin Maria Theresia zurück, die 1754 die Orientalische Akademie gründete, die den damals auszubildenden Diplomaten neben Italienisch und Französisch auch orientalische Sprachen vermittelte. Die Studierenden konnten bis zu sieben Sprachen, darunter Arabisch, Türkisch, Farsi, lernen.

Gelebte Mehrsprachigkeit

Heute werden selbstverständlich die drei obligatorischen Arbeitssprachen Deutsch, Englisch Französisch angeboten, Studierende haben aber darüber hinaus die Möglichkeit, sämtliche vom Sprachenzentrum der Universität Wien, vom Konfuzius-Institut an der Universität Wien sowie vom Instituto Cervantes angebotenen Sprachen als optionale Kurse zu wählen. Englisch ist die lingua franca aufgrund ihrer internationalen Bedeutung und Verwendung im akademischen Bereich, gefolgt von Französisch ― das seit 2007 durch die Schaffung eines Frankophonen Lehrstuhls für Politikwissenschaft und Europastudien seine Position ausgeweitet hat ― und Deutsch ― das durch den Standort Wien, durch das vielfältige Angebot in kulturellen und gesellschaftlichen Bereichen und durch den international anerkannten Sommerkurs für deutsche Sprache und Kultur in Österreich ― einen besonderen Stellenwert hat. Die Vermittlung der deutschen Sprache, auch in ihrer österreichischen Varietät, ist eine der Aufgaben der Sprachausbildung an der Diplomatischen Akademie Wien.

Die Studierenden repräsentieren jedes Jahr an die 25 Sprachen und jede/r Studierende benutzt rezeptiv und produktiv durchschnittlich vier Sprachen.

Sprachunterricht

In diesem spezifischen Umfeld wurde für den Sprachunterricht ein spezielles didaktisches Konzept ― gestützt auf die neuesten methodischen Erkenntnisse der Sprachwissenschaft und Mehrsprachigkeitsforschung ― entwickelt. Ziel ist der Erwerb von studienrelevanten sprachlichen Techniken aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Recht, Kultur und Diplomatie, so wie die Vermittlung von berufsspezifischen Fertigkeiten und kulturreflexiven Fragen. ENA-Praktika in Straßburg, Stadtrecherchen in Wien, Gespräche mit Vertretern des öffentlichen Lebens und extra-curriculare Aktivitäten ermöglichen die praktische Umsetzung des Gelernten.

Die Bedeutung, die der gelebten Mehrsprachigkeit an der DA zukommt, ist einer der Gründe, weshalb die Mehrheit der Studierenden die Diplomatische Akademie Wien als Ausbildungsort für ihr postgraduales Studium wählt.